Motorradunfall – Helm ab oder nicht?

Kurze Frage, kurze Antwort: ist der Motorradfahrer nicht bei Bewusstsein, muss der Helm auf jeden Fall runter!

Erst wenn der Helm entfernt wurde, kann der oder die Verunfallte weiter versorgt und in die stabile Seitenlage gebracht werden. Auch eine ggf. notwendige Beatmung kann nur ohne Helm stattfinden. Dazu kommt, dass die Erstickungsgefahr mit Helm um ein Vielfaches größer ist als ohne.

Was uns während eines Unfalls schützt, kann danach zum Problem werden

Sollte der Motorradfahrer oder die Motorradfahrerin bei Bewusstsein und ansprechbar sein, ist Kommunikation der Schlüssel. Generell ist ein abnehmen des Helmes immer ratsam, sollte der oder die Betroffene allerdings über schmerzen im Nacken oder in der Wirbelsäule berichten, gilt es abzuwägen. Solange die Person ansprechbar und (den Umständen entsprechend) klar ist, kann mit dem Abnehmen des Helmes gewartet werden, bis die Rettungskräfte eintreffen. Vor allem dann, wenn man darin keine Übung hat.

Sollte man in eine Situation geraten, bei der der Helm abgenommen werden muss, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Alles keine Raketenwissenschaft und von jedem schaffbar, aber es ist auf keinen Fall ein Fehler, davon schon mal gehört zu haben. Das wichtigste ist: keine Hektik!

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Wir armen Motorradfahrer – oder etwa doch nicht?

Geht meist unschön aus: der Motorrad Unfall

Wenn in einer Gruppe von Motorradfahrern das Thema „Unfall“ aufkommt, dann ist man sich in der Regel recht flott einig: die anderen sind ja schuld. Der berühmte Rentner, der einen übersieht. Die berüchtigte Hausfrau, die ohne zu blinken abbiegt. Der allbekannte Fahranfänger, der einen an der Ampel um mäht, weil er mal wieder aufs Smartphone anstatt auf die Straße geschaut hat. Egal wer Schuld ist, Hauptsache nicht wir. Denn wir halten uns ja immer an alle Vorschriften und Verkehrsregeln und sind natürlich stets 100% bei der Sache, wenn wir auf unseren zwei Rädern durch die Gegend fahren. *zwinkersmiley*

Aber ist das wirklich so? Sind wir wirklich die Opfer der böse, unaufmerksamen Autofahrer? Vom Gefühl her bestimmt. Aber wie das mit Gefühlen so ist, die können trügerisch sein. Deshalb versuchen wir heute mal, die Sache etwas differenzierter zu beleuchten. Grundlage hierfür ist der Bericht der ADAC Unfallvorschung vom April 2015.

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Ist das denn nicht gefährlich?

Manchmal werde ich gefragt, ob das denn nicht gefährlich sei was man da tut. Auf zwei Rädern unterwegs zu sein. Mit Motor! Ohne Sicherheitsgurt, Airbags und schützendes Blechkleid um einen herum. Darauf antworte ich oft: gefährlich im Vergleich zu was? Im Vergleich zum im Keller einschließen und still auf einem Stuhl sitzen? Ja, auf jeden Fall. Gefährlich im Vergleich zum Autofahren? Bedingt. Wir (und damit meine ich uns in Mitteleuropa) leben in einer Welt die uns 100%ige Sicherheit versprechen möchte. In einer Welt die uns glauben lässt, dass uns nichts schlimmes passieren kann, wenn wir immer schön brav jedes Risiko meiden und wir immer schön vernünftig sind. Und so verzichten wohl viele auf Dinge wie Motorrad fahren, Fallschirm springen, Bungee Jumping, Wildwasser Rafting, Downhill Mountainbiking und so weiter. Und für was? Für ein langes, ereignisloses Leben?

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