Autor: Grumpy Gorilla
Tauschgeschäfte
Seltsamer Titel. Verkopftes Thema. Wer hier eine Anleitung sucht, wie man sich von einer Büroklammer zu einem Ferrari F40 hoch tauscht, ist hier leider falsch.
Heute geht es darum, wie man, oft unbewusst, über die Zeit erworbene Fahrsicherheit (Trainings, Erfahrung etc.) gegen einen riskanteren Fahrstil eintauscht. Im schlechtesten Falle ist man dann, trotz Fahrpraxis etc., gefährdeter Unterwegs als in den ersten Stunden auf dem Motorrad.

Motorradunfall – Helm ab oder nicht?
Kurze Frage, kurze Antwort: ist der Motorradfahrer nicht bei Bewusstsein, muss der Helm auf jeden Fall runter!
Erst wenn der Helm entfernt wurde, kann der oder die Verunfallte weiter versorgt und in die stabile Seitenlage gebracht werden. Auch eine ggf. notwendige Beatmung kann nur ohne Helm stattfinden. Dazu kommt, dass die Erstickungsgefahr mit Helm um ein Vielfaches größer ist als ohne.

Sollte der Motorradfahrer oder die Motorradfahrerin bei Bewusstsein und ansprechbar sein, ist Kommunikation der Schlüssel. Generell ist ein abnehmen des Helmes immer ratsam, sollte der oder die Betroffene allerdings über schmerzen im Nacken oder in der Wirbelsäule berichten, gilt es abzuwägen. Solange die Person ansprechbar und (den Umständen entsprechend) klar ist, kann mit dem Abnehmen des Helmes gewartet werden, bis die Rettungskräfte eintreffen. Vor allem dann, wenn man darin keine Übung hat.
Sollte man in eine Situation geraten, bei der der Helm abgenommen werden muss, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Alles keine Raketenwissenschaft und von jedem schaffbar, aber es ist auf keinen Fall ein Fehler, davon schon mal gehört zu haben. Das wichtigste ist: keine Hektik!
„Motorradunfall – Helm ab oder nicht?“ weiterlesenDie Seuche der Straße – Teil #3
Machen wir es kurz: Rollerfahrer! Und ich rede jetzt nicht von den armen Schweinen, die sich todesmutig bei Wind und Wetter durch den Berufsverkehr quälen, da der Roller ihr einzig verfügbares Kraftfahrzeug ist. Früh morgens, stockdunkel, LKWs ziehen knapp an ihnen vorbei. Dazu braucht es die metaphorischen „dicken Eier“ über die so oft geredet wird. Und da macht dann auch der rollertypische „Durchstieg“ Sinn – aus Platzgründen. Die Jungs und Mädels haben sich eigentlich vorab ein Purple Heart verdient!
Nein, ich rede von denen, die sich freiwillig und ohne jeden Zwang dazu entscheiden, einen Roller als „Freizeitfahrzeug“ zu nutzen. Ich rede von all jenen, die auf die Idee kommen, ihren Roller zu „tunen“ und älter als 15 sind. Ich rede von Leuten, die das Wort „Roller“ und „Lifestyle“ in einem Satz unterbringen, ohne sich zu schämen.
Wo ein Mofa oder Moped noch kultig und lässig ist, hat der Roller auf ganzer Linie versagt. Jedes Mal wenn ich einen Roller sehe, denke ich mir: das arme Ding! Zwei Räder, ein Lenker, es hätte fast was Vernünftiges werden können. Aber nein, kurz vor dem Ziel doch noch verkackt!

Schon wenn man sich die Geschichte des Rollers etwas genauer betrachtet, wird klar: Das ist nichts für ausgewachsene Personen. Ursprünglich als Fahrzeug für Kinder gedacht, irgendwann mit dem, wie ich finde, durchaus passenden Namen „Sesselrad“ versehen und heute weithin als „Verkehrsbehinderung“ bekannt – ein glorreicher Lebenslauf sieht anders aus. Was in der Not der Nachkriegszeit durchaus ein zweckmäßiges und günstiges Fortbewegungsmittel war, ist heute nur noch ein Kopfschütteln wert.

Aber wer fährt überhaupt Roller? Was für ein Typ Mensch ist das? Wer tut sich das, völlig frei von Ironie, denn an?
„Die Seuche der Straße – Teil #3“ weiterlesenMotorradkleidung – Schutzstandards
Wenn man sich etwas anstrengt, kann man sicher viele kleine und große Dinge in der EU finden, über die man meckern kann. Das geht los bei dem irrwitzigen Reisezirkus zwischen Brüssel und Straßburg und hört bei so manchen verrückten Normen nicht auf. Aber wie so oft: es ist nicht alles schlecht! Die europäische Norm EN 17092 z. B. regelt seit einigen Jahren die Prüfverfahren und Anforderungen von Motorradschutzkleidung und auch die Symbolik hat sich leicht geändert. Was sich erst mal trocken und langweilig anhört… ist auch trocken und langweilig. Und ich muss es wissen, ich hab mir den Schinken tatsächlich durchgelesen (und wenn ich „durchgelesen“ schreibe meine ich „überflogen“)
Da ich aber die Aufmerksamkeitsspanne meiner Leserinnen und Leser als recht überschaubar einschätze, habe ich das Wichtigste kurz und knackig zusammengefasst.
Wichtig zu wissen ist: nur Kleidung, die irgendwo die unten gezeigten Symbole (oder ähnliche, entsprechend der alten Normung) eingenäht hat, ist nach den Schutzstandards getestet und zertifiziert. Motorradkleidung, die diese Zertifikate nicht hat, mag zwar so aussehen wie offizielle Motorradschutzkleidung, muss diese Ansprüche aber noch lange nicht erfüllen. Augen auf beim Kleiderkauf!
Funfact: es gibt Länder in der EU, die Motorradkleidung nur als Motorradkleidung anerkennen, wenn eben diese „Zettelchen“ noch in der Kleidung eingenäht sind. Ein Beispiel wäre da Frankreich und Motorradhandschuhe. Ohne das eingenähte Etikett gibt es ärger, da dann nicht mehr ersichtlich ist, ob der Handschuh auch wirklich entsprechend zertifiziert ist.


Saisonkennzeichen Ja / Nein / Vielleicht?
Wenn dieser Beitrag erscheint, wird der 1. November sein. Einige werden ihr geliebtes Motorrad dann schon für den Winter bereit gemacht haben. Schön sauber, alle relevanten Teile nochmal geschmiert, den Luftdruck nen Schnuff erhöht, einen dicken, saftigen Kuss auf den Tank gedrückt und mit einem sanft gehauchten „schlaf gut, meine Schönheit“ in den Winterschlaf verabschiedet. Aber bevor wir in die Erotik abdriften, hier die Fakten!
Wer sich ein Motorrad zulegt, wird sich irgendwann fragen, ob denn ein Saisonkennzeichen Sinn macht. Gängige Zeiträume wären da z. B. März bis Oktober oder April bis Oktober. Eben die Monate, in denen damit zu rechnen ist, dass das Wetter nicht allzu übel ist. Die ganzen harten Hunde, die ihr Motorrad laut eigener Aussage am aller liebsten im Tiefschnee und Schneematsch bewegen, stellen sich diese Frage natürlich nicht. Die unterhalten sich bei -8°C am Bikertreff dann lieber über die richtigen Winterreifen.
Für alle anderen ist es aber ein abwägen und eventuell hilft der Beitrag hier ja bei der Entscheidung.

Die Seuche der Straße – Teil #2
Schubladen und Vorurteile, so erzählt man sich, wären Denkmuster, die als überholt gelten und man davon Abstand nehmen soll. Generell finde ich den Vorschlag gut und unterstützenswert, allerdings gibt es ausnahmen. „Zeig mir was du fährst und ich sage dir was du für ein Typ bist“ hört sich versnobt und abgehoben an, aber wenn mir jemand erzählt, er sei stolzer Besitzer eines Quads/ATVs*, weiß ich direkt: ah, unangenehm.
*im folgenden allgemein Quads genannt

Calimoto – 45.000 km später
Vor ca. 4 Jahren und vor gut 45.000 Calimoto Kilometern habe ich einen kurzen Beitrag zu der Motorrad Navigations App „Calimoto“ verfasst. Und wie das halt so ist, in 4 Jahren kann sich eine ganze Menge verändern. Hier ein kleines Update.

Die Seuche der Straße – Teil #1
Wer mich kennt, der weiß: ich bin stolzer Besitzer eines sehr ausgeglichenen Gemütes. Besonders im Straßenverkehr falle ich durch meine besonnene und ruhige Art auf und auch generell bringe ich sehr viel Verständnis für andere Verkehrsteilnehmer mit. Man könnte sagen, ich bin ein ruhiger Fahrer. Aber selbst ich muss feststellen, es gibt Gattungen von Verkehrsteilnehmern, die mich immer wieder staunen lassen.

Clevere Lösung für XSR 900 Taschensystem
Eines vorne weg: diese geniale Idee ist nicht mir selbst in einer schlaflosen Nacht eingefallen, nein… ich habe die Idee geklaut. Um genau zu sein, von hier. Aber, und da will ich mir jetzt nicht selbst auf die Schulter klopfen, obwohl das mehr als angebracht wäre, ich habe die Idee noch etwas verfeinert. Noch 1-2 Gewürze hinzugeben, für einen runderen Geschmack. Und natürlich habe ich das penibel dokumentiert. Für die Wissenschaft!
Ok, genug gesabbel, ran an den Speck!
