Ein Tag im November. Die Sonne scheint, es hat sagenhafte 17 °C und es ist Freitag. Vielleicht die letzte Gelegenheit für die nächsten Wochen, sich ohne eine anschließende Nierenbeckenentzündung nochmal aufs Motorrad zu schwingen!
Aber da der Herbst ein mieser Verräter ist, gilt es ein paar Punkte zu beachten
Es ist Sommer, die Sonne scheint, es ist warm. Während bei anderen die Klamotten luftiger und tendenziell weniger werden, ist das beim Motorrad fahren eher keine gute Idee. Warum die Idee, ohne Handschuhe zu fahren, aber besonders schlecht ist, erörtern wir heute kurz und knapp.
Einige haben es geahnt und viele gehofft! Wer flott unterwegs ist, fährt sicherer! Das könnte so zumindest aus der Solomon Curve abgeleitet werden. Ob dem wirklich so ist, schauen wir uns jetzt mal an.
Bei der Frage, ob man mit dem Motorrad im Stau schon mal einfach an den stehenden Verkehrsteilnehmern vorbeigefahren ist, verhält es sich wie mit der Frage, ob man schon mal beim Duschen gepinkelt hat: es gibt die Leute die »Ja« sagen, und es gibt die Lügner.
Vorab die rechtliche Situation kurz erläutert: in die Dusche pinkeln dürft ihr, im Stau Filtern (also an den stehenden, sehr langsam fahrenden Verkehrsteilnehmern zwischen den Spuren vorbeifahren) dürft ihr nicht. Warum ist das so? Naja, in eurer Dusche könnt ihr ja (fast alles) machen was ihr wollt. Für das Filtern im Stau müssen wir etwas weiter ausholen.
Natürlich hat sich da nie jemand hingesetzt und die Situation mal für sich stehend beleuchtet. Immerhin sind wir in Deutschland. Nein, das Verbot leitet sich aus den vorhandenen Verkehrsregeln ab.
Es war der erste Sonntag im April diesen Jahres. 25 °C, das Wetter gut, die Straßen voll mit Motorrädern und generell recht viel Ausflugsverkehr. Mitten im Odenwald, vor mir eine 4er-Gruppe. Der/die erste und der/die letzte in der Gruppe offensichtlich geübte Fahrer, die beiden in der Mitte weit weniger geübt. Ich würde mal auf Führerscheinneulinge tippen, denn was sich da abgespielt hat, war schon bemerkenswert.
Angst tötet – zugegeben, liest sich etwas dramatisch. Wo uns Angst früher vor einem unangenehmen Ableben mit Säbelzahntigerbeteiligung geschützt hat, lässt sie uns heute dumme Dinge tun. In unserer modernen Welt ist das menschliche Gehirn mit manchen Situationen schlicht überfordert.
Ihr habt den Führerschein frisch in der Tasche, das Motorrad steht schon bereit und ihr seid heiß darauf, endlich richtig loszulegen. Diese 6 kleinen Tipps sollen euch dabei helfen, den Einstieg angenehmer und einfacher zu machen.
Nutzt die Hinterradbremse
Immer wenn ihr im Begriff seid, mit eurem Motorrad anzuhalten, nutzt die Hinterradbremse zum stoppen. Gerade in etwas unübersichtlichen Situationen bei (z. B. Kreuzungen, Querstraßen) ist das ein echter Gamechanger. Wenn ihr für die letzten paar Meter des Anhaltevorgangs die Hinterradbremse anstatt die Vorderradbremse nutzt, bleibt euer Motorrad wesentlich stabiler und ihr könnt auch auf sich ändernde Verkehrssituationen viel schneller reagieren. Auch bei langsamen Manövern würde ich immer die Hinterradbremse der Vorderradbremse vorziehen. Jeder, der schon mal zu hart an den Bremshebel gepackt hat bei eingeschlagenem Lenker, weiß warum. Probiert es aus, es funktioniert!
Auch das Anfahren am Berg funktioniert mit der Hinterradbremse wesentlich geschmeidiger.
Seltsamer Titel. Verkopftes Thema. Wer hier eine Anleitung sucht, wie man sich von einer Büroklammer zu einem Ferrari F40 hoch tauscht, ist hier leider falsch.
Heute geht es darum, wie man, oft unbewusst, über die Zeit erworbene Fahrsicherheit (Trainings, Erfahrung etc.) gegen einen riskanteren Fahrstil eintauscht. Im schlechtesten Falle ist man dann, trotz Fahrpraxis etc., gefährdeter Unterwegs als in den ersten Stunden auf dem Motorrad.
Kurze Frage, kurze Antwort: ist der Motorradfahrer nicht bei Bewusstsein, muss der Helm auf jeden Fall runter!
Erst wenn der Helm entfernt wurde, kann der oder die Verunfallte weiter versorgt und in die stabile Seitenlage gebracht werden. Auch eine ggf. notwendige Beatmung kann nur ohne Helm stattfinden. Dazu kommt, dass die Erstickungsgefahr mit Helm um ein Vielfaches größer ist als ohne.
Was uns während eines Unfalls schützt, kann danach zum Problem werden
Sollte der Motorradfahrer oder die Motorradfahrerin bei Bewusstsein und ansprechbar sein, ist Kommunikation der Schlüssel. Generell ist ein abnehmen des Helmes immer ratsam, sollte der oder die Betroffene allerdings über schmerzen im Nacken oder in der Wirbelsäule berichten, gilt es abzuwägen. Solange die Person ansprechbar und (den Umständen entsprechend) klar ist, kann mit dem Abnehmen des Helmes gewartet werden, bis die Rettungskräfte eintreffen. Vor allem dann, wenn man darin keine Übung hat.
Sollte man in eine Situation geraten, bei der der Helm abgenommen werden muss, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Alles keine Raketenwissenschaft und von jedem schaffbar, aber es ist auf keinen Fall ein Fehler, davon schon mal gehört zu haben. Das wichtigste ist: keine Hektik!
Wenn man sich etwas anstrengt, kann man sicher viele kleine und große Dinge in der EU finden, über die man meckern kann. Das geht los bei dem irrwitzigen Reisezirkus zwischen Brüssel und Straßburg und hört bei so manchen verrückten Normen nicht auf. Aber wie so oft: es ist nicht alles schlecht! Die europäische Norm EN 17092 z. B. regelt seit einigen Jahren die Prüfverfahren und Anforderungen von Motorradschutzkleidung und auch die Symbolik hat sich leicht geändert. Was sich erst mal trocken und langweilig anhört… ist auch trocken und langweilig. Und ich muss es wissen, ich hab mir den Schinken tatsächlich durchgelesen (und wenn ich „durchgelesen“ schreibe meine ich „überflogen“)
Da ich aber die Aufmerksamkeitsspanne meiner Leserinnen und Leser als recht überschaubar einschätze, habe ich das Wichtigste kurz und knackig zusammengefasst.
Wichtig zu wissen ist: nur Kleidung, die irgendwo die unten gezeigten Symbole (oder ähnliche, entsprechend der alten Normung) eingenäht hat, ist nach den Schutzstandards getestet und zertifiziert. Motorradkleidung, die diese Zertifikate nicht hat, mag zwar so aussehen wie offizielle Motorradschutzkleidung, muss diese Ansprüche aber noch lange nicht erfüllen. Augen auf beim Kleiderkauf!
Funfact: es gibt Länder in der EU, die Motorradkleidung nur als Motorradkleidung anerkennen, wenn eben diese „Zettelchen“ noch in der Kleidung eingenäht sind. Ein Beispiel wäre da Frankreich und Motorradhandschuhe. Ohne das eingenähte Etikett gibt es ärger, da dann nicht mehr ersichtlich ist, ob der Handschuh auch wirklich entsprechend zertifiziert ist.