HEADWAVE TĀG – Musik im Helm!

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Wer beim Motorrad fahren Musik hören will, der hat nicht allzu viele Möglichkeiten:

a) Intercom System mit Kabelgefummel am/im Helm und dem dazugehörigen rumgebastel.

b) Kopfhörer in die Ohren, Helm drüber

c) eine Goldwing

Es müsste einfach etwas geben, bei dem man

a) kein Kabelgefummel hat und man Gefahr läuft, dass einem der Mitfahrer, der zufällig auch ein Intercom System am Helm pappen hat, das Ohr abkaut

b) sich keine Kopfhörer in die Ohren fummeln muss die nach spätestens einer Stunde anfangen unbequem zu werden (und, wie mir, bei jedem Helm absetzen aus den Ohren fallen)

c) nicht den Preis eines Mittelklassenwagens dafür zahlen muss

Gute Nachrichten! Das gibt es! Das HEADWAVE TĀG System!

Wie muss man sich das Vorstellen? Eigentlich ganz einfach. Headwave pappt man sich hinten an den Helm und es überträgt die Schallvibrationen auf den Helm. Dadurch hat man den Sound im Helm, rund um einen herum, da der Helm quasi selbst zum Lautsprecher wird. Über Bluetooth koppelt man es mit seinem Bevorzugten Abspielgerät (Smartphone etc.) und los gehts. Die volle Ladung an Produktbeschreibung gibt es auf der offiziellen Headwave Seite.

Lieferumfang

Headwave TĀG wird in einer hübschen Kartonschachtel mit folgendem Inhalt ausgeliefert:

-Headwave TĀG

-USB Ladekabel mit Magentanschluss

-2 Klebepads

-2 Reinigungstücher

-Montage-Kurzanleitung

-Anleitung

-Stickerbogen (auf dem Bild fehlen schon ein paar, ich konnte mich nicht zurückhalten)

Montage

Die Montage gestaltet sich recht simpel. Beste Position für das Headwave ermitteln (der klang variiert je nach Position etwas). Helm gut reinigen (mitgeliefertes Reinigungstuch / Bremsenreiniger), Headwave leicht aufbiegen (der Kontakt in der Mitte des Headwave ist sehr wichtig), gut andrücken, fertig!

Design

Das Design ist meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben. Mittig, hinten am Helm angebracht, wirkt das Headwave nicht wie ein Fremdkörper. Es zerstört nicht die Symmetrie, es schmiegt sich an den Helm an, es schaut einfach spitze aus. Da müssen wir auch gar nicht viele Worte drüber verlieren: das Design passt einfach!

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Klang

Vorne weg: klanglich kommt das System natürlich nicht an teure In-Ear Systeme ran. Man muss immer bedenken: das Headwave wird außen am Helm angebracht und überträgt den Sound auf eben jenen. Schon von Helm zu Helm und sogar die unterschiedlichen Positionen am Helm machen da unterscheide.

Der Sound ist, an meinem Shoei GT-Air, vergleichbar mit einem portablen Bluetooth Lautsprecher im mittleren Preissegment. Das mag vielleicht auch am Helm liegen, eventuell lässt sich mit anderen Helm-Modellen ein noch besserer Sound erzeugen. Ich werde bei Gelegenheit in einer Polo oder Louis Filiale mal deren Headwave Vorführhelme probe hören.

Man kann über einen Equalizer noch etwas an Klang rausholen und auf die persönlichen Vorlieben hin optimieren. Wunder darf man sich da aber keine erhoffen.

Der Effekt, dass der Sound quasi von überall her kommt, ist aber tatsächlich faszinierend. Man steckt mit dem Kopf quasi „im“ Sound. Schwer zu beschreiben, man muss es erlebt haben!

Fahrtest

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Was mich wirklich überrascht hat: der Sound wird nicht bedeutend schlechter während der Fahrt. Gut, das mag natürlich auch wieder dem Helm Modell geschuldet sein, der Shoei GT-Air ist recht leise und hat eine gute Aerodynamik, aber auf voller Lautstärke kann ich bis 140km/h die Musik noch gut hören.

Navigation

Alle meine bisherigen In-Ear Bluetooth Lösungen (Preis bis 60€) hatten folgendes Problem: die Jungs sind zwischen den Ansagen nicht schnell genug aus dem Energiesparmodus aufgewacht. Das hatte die alberne Konsequenz, dass man anstatt „Links abbiegen“ oder „Rechts abbiegen“ nur „s abbiegen“ verstanden hat. Tja… 50/50 Chance. Und ich lag oft genug daneben!

Beim Headwave besteht dieses Problem zum Glück nicht. Die Ansagen von Calimoto etc. sind komplett, nichts wird abgeschnitten oder verschluckt. Alles wie es sein muss! Dazu kommt, dass die Sprachausgabe nahezu Kristall klar ist und man die nette Dame sehr gut versteht.

Akkulaufzeit

Die Laufzeit habe ich unter realistischen Bedingungen getestet, also beim fahren. Lautstärke war fast immer auf 100%, kurze und längere Strecken bunt gemischt. Es lief die ganze Zeit Musik. Ergebnis:  4,5 Stunden hat das Headwave gehalten. Wenn der erste Akku Alarm ertönt hat man noch ca. 20 Minuten Laufzeit, der zweite Alarm ist eher so ein „joa, ich bin dann auch gleich weg, ne“ Ding. Wenn man es nur für Navigationsansagen nutzen möchte, hält es gute 10h durch. Absolut ausreichend für ausgedehnte Tagestouren.

Um das Headwave von 0 auf 100% zu laden dauert es etwas über 3 Stunden. Bei vollständiger Ladung wechseln die Status LEDs von rot auf grün.

Die Schnittstelle zwischen Helm und Ladekabel ist kein herkömmlicher USB Stecker, sonder geht über einen speziellen Magnetkontakt. Mag man jetzt doof finden, weil man dann ja nur dieses spezielle Headwave Kabel verwenden kann, allerdings trennt sich das Kabel auch direkt bei Zug, ohne dass es am Helm reißt und dieser eventuell runter fällt. Ich persönlich wahr schon froh dass diese „Funktion“ Vorhanden ist.

Aber ist das nicht auch von außen hörbar?

Eine meiner größten Bedenken war: wie laut ist das wohl außerhalb des Helms zu hören? Denn sind wir mal ehrlich:<Verzettelungsstart> jeder kennt sie… Menschen die ihre Musik am liebsten über die Lautsprecher ihrer Handys konsumieren. Und Leute, es nervt einfach! Jungs! Ihr müsst nicht eure Umwelt mit Pseudo-Gangsta-Rap beschallen. Die Tatsache, dass ihr euren 50kg Lauchkörper in viel zu große T-Shirts steckt und eure Baseball-Cap noch den Aufkleber auf dem viel zu geraden Schild hat, macht euren Standpunkt wirklich deutlich genug! Und Mädels! Bitte! Auch wenn ihr gerade in einer „echt schweren Phase seid“… Nehmt Kopfhörer wenn ihr Adel Tawil hört! Bitte!<Verzettelungsend>

Ok, aber Entwarnung! Wenn der Motor läuft (und meine Heidrun ist nicht sehr laut), das Handy auf voller Lautstärke die Musik in Richtung Headwave blauzahnt, hört man nur etwas, wenn man recht nah an den Helm ran geht. Wenn mir jemand an der Ampel so nahe kommt, hab ich ganz andere Probleme…

Fazit

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Motorrad fahren, unkompliziert seine Lieblingsmusik hören, nebenher die Navigationsansagen mitbekommen… Einfach ein Träumchen!

Kein Kabelgefummel, kein nerviges Helm absetzen, keine Kopfhörer im Ohr die drücken oder beim Helm aufsetzen verrutschen. Einfach einschalten und loslegen. Auf diesen Komfortgewinn möchte ich nicht mehr verzichten.

Aktuell kostet das Headwave 199€ bei diversen Anbietern und bei HEADWAVE direkt. Für den Preis würde ich es mir auf jeden Fall wieder holen!

Das HEADWAVE TĀG macht Motorradfahren noch nen Schnuff besser als es eh schon ist!

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