Ich habe Rücksäcke, die extra als „Motorradrucksack“ beworben werden, immer für einen Marketing Trick gehalten. Ein Rucksack ist doch ein Rucksack! Nur ein billiger Trick, um uns armen Motorradfahrern das Geld aus der Tasche zu ziehen! Und das bei den Spritpreisen. Schämt euch! Und überhaupt? Wer tut sich auf längeren Fahrten denn einen Rucksack an?!
Aber manchmal liegt man halt falsch. Und dann ist es Zeit, seine Meinung zu ändern.
Das kleine Schmuckstück, oben zu sehen, hat mich umdenken lassen. Wo ich vorher tatsächlich auch für Trips mit nur 1-2 Hotel-Übernachtungen notgedrungen irgendeine Gepäcklösung am Motorrad befestigen musste, da mir Rucksäcke für längere Strecken immer zuwider waren, ist der kleine Racker wirklich ein Gamechanger. Keine nervigen Luftverwirbelungen (getestet bis 220 km/h), kein Drücken an den Schultern, Brustgurt sei Dank, und man bekommt alles für einen Wochenendtrip unter (Jeans, 2-3 Boxershorts, 2-3 paar Socken, einen Hoodie, ein paar Chucks, Ladegeräte für Smartphone und eine Kulturtasche mit Duschzeug, Zahnbürste & Co). Die Motorradklamotten hat man ja, praktischer weiße, eh schon an.
Trageriemen sowie Brust- und Schultergurt lassen sich natürlich stufenlos in der Länge verstellen, die überschüssigen Gurte können dann, mal mehr, mal weniger gut, in Halteschlaufen verstauen. Der Rucksack lässt sich auch sehr gut über eine Ledermotorradjacke inklusive Protektoren überstreifen. Gar kein Problem.
Durch das Hartschalen Design haben auch höhere Windgeschwindigkeiten keine Chance. Es zerrt nichts am Rücken, man vergisst das Teil nach einer Weile einfach. Durch die stabile Bauart behält der Rucksack auch immer seine Form, egal wie „unklug“ er gepackt wurde. Getestet habe ich das Ganze auf einem Kurztrip in die Vulkaneifel. Knapp 400 km Anreise + 400 km Heimfahrt. Was mit meinem 08/15 Armee Rucksack, den ich für die Fahrten zur Arbeit nutze, auf keinen Fall gegangen wäre, war mit dem Teil ein Kinderspiel.
Der Knüller kommt aber erst noch: Louis haut das Teil im Moment (Stand 09/23) für 9,99 € raus. Wer es eher bunt möchte, muss 5 € mehr drauflegen (absolut zu verschmerzen). Dass wir bei dem Preis wahrscheinlich nicht von Nachhaltigkeit etc. reden können, sollte sich jedem erschließen. Allerdings denke ich, dass mich dieser Rucksack einige Jahre begleiten wird. Oma hätte gesagt „des schleicht si aus über die Joahr„
Fazit
Tatsächlich macht ein guter Motorradrucksack den Unterschied! Und dieses Modell hier beweist, dass dafür nicht immer das Portemonnaie stark belastet werden muss. Spontanen Kurztrips, ohne das große Gepäck auf die Maschine zu klemmen, steht also nichts mehr im Wege!
Grumpy Gorilla 
Vielen Dank für den Post. Ich persönlich bin kein Freund von Rucksäcken beim Motorradfahren (ob formstabil oder nicht). Mein Problem hierbei ist die Vorstellung, dass am End’ meine Trinkflasche zwischen Asphalt und meinem Rückenprotektor Platz findet…
Ob letztgenannter dann (noch) seinen Job gut machen kann, vermag ich nicht zu beurteilen, aber auf Meinungen hierzu gespannt.
Ich habe für „den Ausflug“ dergestalt Dinge immer im Tankrucksack vor, beim „Kurztrip“ die Gepäckrolle hinter mir montiert.
Allzeit gute Reise!
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Guter Input! Klar, eine Trinkflasche oder Thermoskanne zwischen Asphalt und Rückenprotektor wird die Schutzfunktion nicht unterstützen. Ich persönlich hatte da jetzt keine harten Sachen drinnen, liegt aber daran, dass ich Getränke eh in den kleinen „Satteltaschen (https://grumpy-gorilla.com/2022/07/13/clevere-losung-fur-taschensystem-xsr900/)“ verstaue. Wer das nicht hat und lediglich mit Rucksack unterwegs ist, muss Flaschen etc. notgedrungen in selbigem unterbringen.
Eventuell bietet sich da eine Kombination aus kleiner Hecktasche (https://grumpy-gorilla.com/2018/04/03/hecktaschen-die-clevere-alternative-zum-tankrucksack/) bzw. Tankrucksack + Rucksack an. Große Hecktaschen (meine hat z. B. 65L) sind halt ne recht wabbelige Angelegenheit, wenn die nur zu 20% gefüllt sind.
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