Calimoto – 45.000 km später

Vor ca. 4 Jahren und vor gut 45.000 Calimoto Kilometern habe ich einen kurzen Beitrag zu der Motorrad Navigations App „Calimoto“ verfasst. Und wie das halt so ist, in 4 Jahren kann sich eine ganze Menge verändern. Hier ein kleines Update.

45.000 km später. Neues Motorrad, neuer Helm, neue Klamotten, nur die Navigationsapp ist die selbe. Beständigkeit. Sooo wichtig.

Karten und Regenvorhersage

Bei den Karten hat sich einiges getan. Musste man damals die gewünschten Karten noch herunterladen, funktionieren mittlerweile die online Karten hervorragend und man kann sich den Platz auf dem Smartphone sparen. Der Datenverbrauch ist dabei so gering, dass man selbst mit unseren stark verstümmelten und unfassbar teuren Datenvolumen in Deutschland gut zurecht kommt. Ich hab die Zahlen nicht mehr im Kopf, aber als ich nach einem langen Motorrad Tag mit Navigation mal den Datenverbrauch gecheckt habe, wurde diese Info in die „brauchste dir keine Gedanken mehr darüber machen“ Schublade abgelegt.

Hinzugekommen ist auch eine Satelliten- und Geländeansicht so wie eine Regenvorhersage für die nächsten 24h. Sehr praktischen Angelegenheit und intuitiv zu bedienen. Die Kartendaten stammen übrigens von OpenStreetMap.

Quick-Menü

Praktische Sache und kann, auch wenn man das natürlich nie machen würde, während dem Fahren bedient werden: das Quick-Menü! Damals nur rudimentär vorhanden, heute mit allem was man braucht. Egal ob man ein Highlight speichern möchte, einen der Hunger überrascht oder man plötzlich vor eine Straßensperrung steht. Alles über das Quick-Menü zu bedienen.

Gesperrt Strecken

Nein, Calimoto hat gesperrte Straßen und Baustellen noch immer nicht in die online Karten integriert. Was aber mittlerweile geht, man kann eine Straße als gesperrt markieren wenn man davor steht. Dazu einfach den entsprechenden Punkt im Quick-Menü anwählen, noch die ungefähre Länge eingeben und fertig. Hat den großen Vorteil, dass auch Via-Punkte, die sich auf der entsprechenden Strecke befinden, gelöscht werden.

Natürlich wäre es schöner, wenn aktuelle Streckensperrungen wie z. B. bei Google Maps hinterlegt wären, aber immerhin besser als nichts.

Fahrprofile

Was vor 4 Jahren auch noch nicht ging: verschiedene Fahrprofile zwischen den Via-Punkten. Hört sich banal an, macht aber eine vollumfängliche Reiseplanung überhaupt erst möglich. Anreise über die Autobahn, die nächsten 150 km dann so kurvig wie möglich, die letzten 50 km zum Hotel dann über Bundesstraßen. Das alles kann jetzt von Via-Punkt zu Via-Punkt festgelegt werden und noch während der Reise verändert werden. Standard ist weiterhin die Option „kurvig“. Habe diese Funktion schon mehrfach getestet, und es funktioniert einfach wunderbar!

Social Funktionen

Wir wären nicht im Jahr 2022, wenn eine Navigations-App nicht auch rudimentäre Social-Funktionen hätte. Seit einiger Zeit können User ihre Touren öffentlich teilen, mit Bildern, Informationen zur Route und einer kurzen Beschreibung versehen. Auch wenn ich das bis jetzt noch nicht aktiv genutzt habe, eine schöne Sache, die auch die ein oder andere Anregung bringt.

Routenplanung

Ein weiterer Punkt der komplett umgekrempelt wurde: die Routenplanung. Und ich muss zugeben, da habe ich ab und an so meine Mühe damit. Was für mich damals noch komplett intuitiv war, läuft jetzt für meinen Geschmack etwas zu verkopft ab. Man muss gewisse Kniffe wissen und sich merken, da man sonst ewig danach sucht oder es über einen Umweg im Menü löst. Wo waren jetzt nochmal die Favoriten? Wie kann ich etwas aus dem Tankstellenmenü einfügen? Wie genau kann ich eigentlich mein Ziel einfügen? Es gibt für meinen Geschmack etwas zu viele „ah ne, warte. Das war ja unter dem Menüpunkt!“ Momente.

Klar, eine schöne Route bekommt man auch heute noch mit wenigen Tippern auf dem Display hingezimmert, aber früher hatte das irgendwie mehr Leichtigkeit.

Nicht mehr so intuitiv wie damals, aber man kommt darüber hinweg

Die Routenplanung auf der Website (und sind wir ehrlich, große Reiseplanungen wird man wohl eh darüber machen) funktioniert aber wie gewohnt intuitiv. Synchronisation und das Teilen der Route geht natürlich auch in wenigen Sekunden. Genau so muss das sein!

Einfacher zu bedienen – die Browser Ansicht. Wo geht es los? Wo soll es hin? Alles so wie man es erwartet.

Tankstellen

Dass man aus dem Quick-Menü einfach Tankstellen in die Route integrieren kann, ist auch eine Funktion, die es damals noch nicht gab. Und wenn man ein Motorrad mit einem etwas kleineren Tank hat, ist man darüber auch sehr froh. Allerdings gibt es den ein oder anderen Schockmoment: als ich dieses Jahr durchs Sauerland gefahren bin und schon 10 km auf Reserve war (ab 35 km auf Reserve fange ich das Schwitzen an, ab 45 km auf Reserve kann man dann schieben), dachte ich mir: „wählste mal die nächste verfügbare Tankstelle über das Quick-Menü aus“. Es hat mir auch eine Tankstelle ausgesucht, allerdings lag die 40 km entfernt und war in der entgegengesetzten Richtung. Also anhalten, kurz das Tankstellenmenü geöffnet und siehe da: Es waren noch einige weitere Tankstellen im näheren Umkreis und sogar eine in 10 km Entfernung, die direkt auf der Route lag. So richtig 100 % rund funktioniert es also noch nicht, ist aber meckern auf hohem Niveau.

Wiederherstellen von Routen / Tracking

Was damals noch ein Super-GAU war: wenn die App vom Betriebssystem beendet wurde, oder (und das ist mir wesentlich häufiger passiert), ich die App aus Versehen über „alle Tasks beenden“ gekillt habe. Die Navigation war beendet, die getrackte Route verloren…

Calimoto kann die Route mittlerweile wiederherstellen, und weist mit einem netten Infoscreen darauf hin, dass man doch bitte besser aufpassen soll. Das ist fair, das finde ich OK.

Verstanden? Verstanden!

Routenführung

Neben den großen und sofort sichtbaren Veränderungen wurde natürlich auch eine ganze Menge unter der Haube verändert. Die allgemeine Routenführung, die gerade Anfangs noch hier und da etwas abenteuerlich war, wurde sehr stark überarbeitet. Man wird nicht mehr durch irgendwelche Nebenstraßen in Dörfchen geleitet, weil da 2 Kurven mehr sind als auf der offiziellen Ortsdurchfahrt. Man wird auch nicht mehr auf zwielichtige Waldwege geschickt (wie vor ein paar Jahren im Schwarzwald), obwohl quasi neben dran eine schöne und gut ausgebaute Landstraße gewesen wäre. Die Routenführung empfinde ich mittlerweile als sehr angenehm und kann mich zu 99 % darauf verlassen. Die restlichen 1 % sind irgendwelche seltsamen Verkehrsführungen, das macht mein „vollwertiges“ Navigationssystem im Auto dann aber auch nicht besser.

Sollte man mal eine Abbiegung verpasst, wird Calimoto auch nicht mehr panisch und fordert direkt zum Umdrehen auf, sondern versucht erst mal, ob man das auch mit einer alternativen Routenführung hinbekommt.

Fazit

Calimoto wird ständig weiterentwickelt. In den letzten 4 Jahren hat sich Calimoto von einer ganz brauchbaren Navigationslösung für Motorräder zu DER Navigationsapp entwickelt, an der man als Motorradfahrer nicht mehr vorbei kommt. Erstklassige Routenführung, Regenvorhersage, Routenprofile und eine hohe Zuverlässigkeit. Und wenn man mal keine aktive Navigation braucht: Die Tracking Funktion ist auch sehr nützlich und aufschlussreich.

3 Kommentare zu „Calimoto – 45.000 km später

    1. Hmm… also bei mir ist das Weiß auf dunkelgrau/schwarz und ich hatte mit dem ablesen noch nie Probleme die mir aufgefallen wären. Hast du das eventuell auf iOS und es sieht da anders aus?

      Aber generell: wäre natürlich noch nen Schnuff besser, wenn man das UI Theme einstellen könnte. Bieten ja einige andere Apps auch an.

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